Damian
,,Tut mir leid. Der ganze Streit war dumm", gab Damian zu und zog sie dann zu sich aufs Bett. So dumm war es eigentlich gar nicht, aber Damian wollte nicht streiten. Die Sache mit Yael hatte ihn mitgenommen und er war verdammt müde von all dem stress mit Aleyna und dem Baby dass... sein Sohn war. Das Baby, für das er keine Gefühle entwickeln konnte.

Damian
Sie kam zu ihm und küsste ihn. Er schloss die Augen und schmeckte ihre salzigen Tränen auf seiner Lippe. Sie tastete ihn ab und konnte wohl kaum glauben, dass er lebte. ,,Mhm, mir gehts gut", murmelte er und entzog sich ihren tastenden Händen. Damian strich ihr die Tränen beiseite, nahm ihr Gesicht in seine Hände und küsst sie sanft.

Damian
Plötzlich kam Aleyna ins Zimmer. Er drehte den Kopf und sah ihr in die Augen, griff nach der Atemmaske und zog sie von seinem Gesicht. Er war nicht tot. Aber er musste schrecklich aussehen. ,,Wo ist mein Motorrad?", fragte er drängend und sah sie erschöpft an, vollkommen fertig mit den Nerven. Sie hatten sich nicht grundlos gestritten und Damian konnte immernoch sagen, dass er sich richtig entschieden hatte. Er hatte Yael geliebt aber er könnte niemals Vater sein! Dam konnte ein Kind nicht lieben, er hatte doch schon Probleme damit, Aleyna zu lieben. Das hatte lange gedauert und jetzt war er endlich dieses Kind los. ,,Aleyna...", flüsterte er und sah ihr in die Augen, schloss müde dann seine wieder.

Damian
Er kam mehr und mehr zu sich, fühlte sich furchtbar. Er konnte sich kaum bewegen, denn sein ganzer Körper fühlte sich an wie Gummi. Damian sah sich um. Aleyna war nicht da. Kraftlos setzte er sich auf und wurde langsam wach, nahm den dicken Schlauch aus seinem Mund und sah sich irritiert um, als er nicht verstand wo er war. Krankenhaus. Ah ja... der Unfall. Sein Tod. Warum war er hier?

// gut dann lass ich ihn leben

Damian
Nach 2 Wochen Koma wachte Damian auf. Es war nicht so als hätte da noch jemand Hoffnung gehabt, aber er wachte einfach auf. Dam war alleine und er brauchte beinahe eine halbe Stunde bis er sich wieder daran erinnern konnte wer er war und wo er hingehörte. Damian wurde beatmet. ,,Aleyna?", krächzte er schwer verständlich mit dem Atemschlauch im Mund. Er sah sich um und schloss erschöpft die Augen wieder. Genau... sie hatten sich gestritten.

// nich? :c

Der Arzt kontrollierte den Puls von Damian und dann begannen die Wiederbelebungsversuche. Sie versuchten ihn zu retten, aber der Herzschlag kam nicht zurück. Der Sanitäter zog Aleyna weg von Damian und sah sie an. ,,Es tut mir leid. Ich habe alles versucht, er ist tot", erklärte er und versuchte das Mädchen von der Leiche wegzuschieben. Damians Körper wurde blasser und kühlte aus. Sie trugen den Todeszeitpunkt ein.

Für Damian war es noch nichtmal wirklich... qualvoll. Er bekam nichts mehr mit. Er lag einfach wie ein Haufen Knochen und Fleisch auf dem Asphalt, das Gesicht zum Boden gewandt, während sich das Blut langsam um ihn herum verteilte. Es vergingen circa 5-10 Minuten, bis die Notärzte und die Polizei eintraf. Zwei Rettungswagen. Ein Streifenwagen. Der Fahrer des Lastwagens hatte nur ein par Schrammen. Damian sah... schrecklich aus. Immerhin hatte er direkten Körperkontakt mit dem Lastwagen gehabt. Die Sanitäter sprangen aus den Rettungswägen, die Polizei sperrte die Straße, sorgte dafür das niemand durchkam. Dann hielten sie teilweise Jacken hoch um den Blick auf den verletzten, jungen Mann zu verhindern. Der Sani schlug sanft gegen Damians Wange, schloss das Monitoring an, begann seine Jacke und sein Shirt aufzuschneiden, legte seinen Oberkörper frei. Seine Kollegin begann den offenen Beinbruch zu schienen, ein anderer setzte Damian die Atemmaske auf. Sie spritzten ihm Adrenalin, forderten im Krankenhaus Blutkonserven an und kündigten die Ankunft mit dem Schwerverletzten an.

Damian
Die Tränen flossen, ich fuhr los, bog auf die Straße ab. Es war meine Schuld. Scheiße. Verdammt, ich wusste nicht wie ich das machen sollte. Ich war so ein Monster. Mein Blickfeld verschwamm und ich schluchzte, nahm kurz die Hand vom Lenker, wischte mir die Tränen weg, schluchzte. Als ich die Augen wieder auf die Straße richtete kam der Knall mit dem der Lastwagen frontal mit mir zusammen krachte und ich kam unter die Räder, dann wurde alles schwarz.

Damian
Ich wischte mir die Tränen weg, atmete zittrig aus. Dann sah ich zu Aleyna hoch. ,,Bitte lass mich in Ruhe. Ich brauche Abstand, okay?", rief ich zurück und blinzelte die Tränen weg, startete meine Maschine. Ich lief immer weg.

Damian
Sie kam, schrie mich an, aber das alles prallte an mir ab. Das es meine Schuld war wusste ich selbst. Als sie ins Bad ging, stand ich auf, packte ein paar Klamotten zusammen und ging schluchzend die Treppe nach unten, öffnete unten die Tür, hängte mir den Rücksack über die Schulter, schwang mich dann auf mein Motorrad.

Damian
Es klingelte. Erst einmal, dann mehrmals. Aleynas Stimme hörte ich wie durch einen Vorhang. Sie würde mich sowieso hassen. Ich sollte abhauen. Meine Sachen packen und abhauen. Aber ich wollte und konnte nicht mehr aufstehen. Meine Augen schlossen sich und ich spürte wieder eine Träne die aus meinem Augenwinkel floss. Mein Körper fühlte sich wie betäubt an.

Damian
Ich hatte die ganze Nacht lautlos und ohne mich zu bewegen im Bett gelegen und geheult. Ich trug immernoch dieselben Klamotten, das Zimmer war vollkommen abgedunkelt. Mit offenen Augen sah ich mir den Boden an, hatte seit fast 4 Minuten nicht mehr geblinzelt. Es tat fast schon weh. Die Decke war mir iegendwann zu warm geworden, aber ich hatte sie nicht entfernt, weil ich mich nie wieder bewegen wollte. Ich könnte etwas falsch machen. Also schwitzte ich, meine Haare waren zerzaust. Ich lauschte meinem eigenen Atem und wusste irgendwann nicht mehr, wann oder ob ich aufgehört hatte zu heulen.

Damian
Ich lief ziellos raus, ging ohne ein echtes Ziel die Straßen entlang, dann nach Hause. Ich schleppte mich hinauf in Aleynas Zimmer, legte mich in ihr Bett, kuschelte mich unter die Bettdecke. Ihr vertrauter Geruch umhüllte mich und ich begann lautlos zu weinen. Ich war so ein Monster. Ich hielt es nicht aus, Vater von einem Kind zu sein das ich nicht genug liebte. Scheiße. Und trotzdem heulte ich.

Damian
Ich sah ihr direkt in die Augen. ,,Ich kann kein Vater sein", flüsterte ich und sah auf das Kind herab. ,,Nehmt ihn, operiert ihn. Aber ich bin weg", flüsterte ich und nahm meine Jacke, zog sie an, verschwand dann auf den Flur hinaus, rannte los Richtung Ausgang. Ich bekam absolut keine Luft. Es war als würde ich wieder in die Ecke gedrängt werden. Und ich wollte keinen Kontakt mehr zu Yael.

Damian
Sie schlug mich auf die Wange, mein Körper bebte. Sie schrie mich an, nahm mir dann Yael weg und stand auf. ,,Gib ihn mir wieder", sagte ich bedrohlich, hob den Kopf und sah sie aus wütenden Augen an. Dann stand ich auf, ging drohend auf sie zu. ,,Gib mir sofort mein Kind zurück", flüsterte ich und kniff leicht die Augen zusammen. ,,Sofort!" Fordernd streckte ich die Hände aus.

Damian
Ich griff mir in die Haare, atmete tief durch. Er würde mich hassen. Er hätte Schmerzen. Könnte vielleicht nie richtig Sport machen. Er würde mir an den Kopf werfen, das ich gehen sollte. Und mich nie wieder sehen wollte. Wenn er alt genug war um zu verstehen, wie schrecklich ich mich ihm gegenüber verhalte.

Damian
Ich starrte den Arzt an. Wollten wir? Ich... ich wusste nicht ob ich das wollte. Aleyna wollte es. Aber ich? Was wenn wir ihn jetzt retteten und ich ein Höllenvater wurde? Ich biss mir auf die Unterlippe, klammerte mich weiter an Yael, senkte dann den Kopf und vergrub meine Nase an seinem Bauch. Ich... er würde leiden. Mit mir als Vater würde er leiden und mit dem Spenderherz vielleicht auch. Er hätte immer Probleme. Nur meinetwegen.

Damian
Sie nahm mich in die Arme, aber ich schob sie zurück, klammerte mich an Yael. Da war kein Herzschlag mehr. Andere Kinder? Wollte sie ihn einfach so ersetzen? ,,Nein! Ich will keine anderen Kinder", knurrte ich bedrohlich, küsste Yael auf die Stirn. Ich hatte es dieses Mal schon nicht geschafft Vater zu sein. Mein Kind hatte erst sterben müssen, dass ich es verstand. Das nächste würde ich hassen und es immer als Ersatz ansehen. Yael war meinetwegen gestorben. Kein Kind musste das wieder erleben. Ich war so ein Monster.

Damian
Ich atmete zittrig, krallte mich fester in den Stoff von Yaels Kleidung, schüttelte den Kopf. ,,Ich lass ihn nicht los", zischte ich fest entschlossen. ,,Niemand bekommt ihn", stellte ich klar, hielt den Kleinen in meinen Armen. Niemals würde ich ihn loslassen.