Cathrine
"Du bist wirklich heiß." stellte ich fest und kam nicht umhin, mit der Spitze meines Zeigefingers über seine Muskeln zu streifen. "Ich.. ich denke nicht das wir so weit gehen sollten." murmelte ich dann und sah ihn nicht an, dachte an meine Narben. Wie ich sie hasste.. ich könnte mich niemals normal an einen jungen binden, nur wegen diesen Narben. Und natürlich, weil ich Angst hatte. Große Angst. Angst berührt und verletzt zu werden.. "du bist dran." unbemerkt sog ich seinen guten, männlichen Geruch ein und konnte nicht verhindern das mein Herz schneller schlug, mein Puls sich beschleunigte und mir Blut in die Wangen schoss.

Cathrine
ich zögerte und sah ihm dann langsam wieder in die Augen. "Wahrheit." oh man, jetzt konnte er mich alles fragen. Ich ging deshalb immer auf Pflicht, weil ich nicht so gerne etwas über mich erzählte. Was sollte ich denn auch sagen? Ich war ein fast ganz normales Mädchen, etwas ärmer als der Durchschnitt und mit einer schrecklichen Vergangenheit. Mehr gabs da nicht. Ich nestelte nervös am Saum des Kleides und sah auf meine Hände, da der Anblick seines nackten Oberkörpers nur noch mehr Chaos in meinem Kopf hervor rief.

Cathrine
“ich lasse nur ungerne Menschen in mein Leben. Ausserdem mag ich es nicht über mich zu sprechen. Ich kann nur schlechte Sachen erzählen.“ flüsterte ich und wurde von seinen Augen in den Bann gezogen, ließ seine Hand dort ruhen. “vielleicht wirst du mich niemals genau kennen.“ und es stimmte, viele Leute wurden nie schlau aus mir. Ich war ein Rätsel, ein Rätsel das nicht einmal ich selbst ganz lösen konnte. “aber du kannst es versuchen. “ meine Stimme war nicht mehr als ein Hauchen und meine dunkel grünen Augen so tiefgründig wie nie.

Cathrine
ich errötete unglaublich und sah ihn unsicher an. "Meinst du?" fragte ich leise. "Vielleicht.. Vielleicht bin ich ja ganz anders, wenn du mich kennen lernst. Vielleicht habe ich dir vorhin nur einen kurzen Einblick auf die echte Cat gegeben." ich lächelte leicht und entfernte seine Finger ganz sachte von meinem Kinn. "Wie wäre es, wenn wir noch einen Film schauen?" schlug ich vor und neigte den Kopf leicht zur Seite. Ich war tot müde und wollte eigentlich nur noch in dem weichen Bett schlafen.

Cathrine
"ich gehe nicht schwimmen." beeilte ich mich zu sagen und sah auf meine Hände. "Aber ich kann dir ja zu schauen." schob ich hastig hinter her. Man, wie musste ich denn jetzt wirken? Das war doch total peinlich.. "Ich denke ich schaffe es noch ein wenig wach zu bleiben." ein Lächeln zierte meine definierten Lippen und ich sah ihn wieder an, hielt seinen Blick fest und ließ ihn nicht los. Ich wollte doch seine Nähe... aber er wollte es höchst wahrscheinlich nicht.

Cathrine
sollte ich...? Ich sah ihn unsicher an. “ich schäme mich aber dafür.“ gestand ich dann und war gezwungen ihm in die Augen zu sehen. “ich schäme mich für meine Vergangenheit. Ich möchte nicht dass du soetwas siehst... du wirst anders von mir denken.“ ich sah ihn ernst an und biss unruhig auf meiner Unterlippe herum. Vielleicht sollte ich es wirklich mal wagen. Aber ich mochte ihn doch.. wollte ich ihn wirklich auf diese Art und Weise vergraulen? Eigentlich nicht.

Cathrine
es fiel mir schwer ihm zu vertrauen, aber die Sehnsucht nach einem Menschen, mit dem ich wirklich reden konnte, war zu groß. "Für die Narben" hauchte ich undeutlich und schnell, war mir nicht eimmal sicher ob er es wirklich verstanden hatte. Ein Schmerz durchzuckte mein Herz und ich stieß ein leises Wimmern aus, rückte von ihm weg. "Aber ich kann nicht los lassen. Es geht nicht. Ich habe Angst Menschen zu berühren und mich ihnen anzuvertrauen."

Cathrine
ich nickte und sah ihn zögernd an. Sollte ich jetzt erzählen? "Ich wurde mit 11 von meinem Vater vergewaltigt“ erzählte ich mit kaum hörbarer Stimme. “Wochen lang hat er sich jeden Tag an mir vergriffen, bis meine Mutter es gehört hat..“ ich brach ab und Tränen flossen mir über die Wangen. “Er fand es toll, mich auszupeitschen und-und" schluchzte ich und hielt mir die Hände vors Gesicht. "sei-seine Zigaret-ten an mir auszumachen“ meine Schultern zitterten und ich drückte mich hilflos an die Couch. Es tat immer wieder so weh, das zu Erzählen.

Cathrine
ich zitterte und hatte mich nach einer Weile wieder beruhigt. "Ich wollte dich nicht mit meinen Problemen belasten.." meine Stimme war rau und meine Wangen schimmerten nass. "ich hoffe ich darf trotzdem bleiben.." ich wünschte mir nichts sehnlicher als ein wenig Ablenkung und da half am besten schlafen. Meine Müdigkeit stieg unaufhörlich und ich rieb mir müde die Augen. Wurde ich müde erinnerte ich immer an ein kleines Kind, was manchmal nun wirklich nicht von Vorteil war, denn dadurch wurde ich auch Naiver.

Cathrine
dankend nahm ich seine Hand und lächelte erschöpft. "Du kannst mich auch Cat nennen." murmelte ich und wünschte ihm eine gute Nacht, bevor ich auf mein Zimmer tappte, mich bis auf die Unterwäsche auszog und ins Bett legte. Alleine kamen die Erinnerungen wieder.
«ich will dir mal was zeigen, Catie» hatte er geraunt, sie lagen gemeinsam auf der Couch, Mum war nicht da. Seine Hand ruhte auf ihrer Brust und sie sah ihn aus großen Augen an. «was denn, Daddy?» er begann seine Finger zu bewegen und fragte sie, ob sich das gut an fühlen würde, erforschte ihren Körper. Natürlich war das kleine Mädchen nicht dumm und wusste was er vor hatte, als er einen Finger in sie steckte. «aber ich möchte nicht, Daddy» wimmerte sie als er begann sie auszuziehen, die Zigarette drückte er direkt auf ihrem Schulterblatt aus. «keine Angst, süße. Es wird nicht weh tun.»
Es hatte weh getan. Sehr sogar. Als ich an den Schmerz zurück dachte, winselte ich leise auf und rollte mich zusammen. Er hatte mich noch zu anderen Sachen gezwungen, aber 'normal' war es nie gewesen. Ich musste sigar Kostümchen anziehen.. bald war das Kissen nass geweint und so, mit diesen schrecklichen Erinnerungen, sank ich wie jeden Abend in den Schlaf. Jeden Abend seit schrecklichen 7 Jahren.