Damian Ich wischte mir die Tränen weg, atmete zittrig aus. Dann sah ich zu Aleyna hoch. ,,Bitte lass mich in Ruhe. Ich brauche Abstand, okay?", rief ich zurück und blinzelte die Tränen weg, startete meine Maschine. Ich lief immer weg.
Aleyna ich sah ihn kurz wortlos an, bevor ich traurig lächelte, mich umdrehte und das Fenster schloss. Irgendwann konnte ich dieses ganze mal da und mal weg nicht mehr mit machen. Ich brauchte jemanden, der immer an meiner Seite war und nicht weglief. Es wäre vermutlich schlauer mir so jemanden zu suchen und nicht bei Damian zu bleiben.
Damian Die Tränen flossen, ich fuhr los, bog auf die Straße ab. Es war meine Schuld. Scheiße. Verdammt, ich wusste nicht wie ich das machen sollte. Ich war so ein Monster. Mein Blickfeld verschwamm und ich schluchzte, nahm kurz die Hand vom Lenker, wischte mir die Tränen weg, schluchzte. Als ich die Augen wieder auf die Straße richtete kam der Knall mit dem der Lastwagen frontal mit mir zusammen krachte und ich kam unter die Räder, dann wurde alles schwarz.
Aleyna ich hörte in der nächsten halben Stunde viele Krankenwägen und Polizei Autos hin und her fahren, wunderte mich, was und vor allem wem soetwas schreckliches passiert sein konnte. Ich machte den Fernseher an, um mich etwas abzulenken, doch die Nachrichten waren überall. "Junger Mann, mitte 20 in LKW geprallt" sofort dachte ich an Damian, scheuchte den Gedanken dann aber wieder aus meinem Kopf. Wie konnte ich soetwas nur denken!!
Für Damian war es noch nichtmal wirklich... qualvoll. Er bekam nichts mehr mit. Er lag einfach wie ein Haufen Knochen und Fleisch auf dem Asphalt, das Gesicht zum Boden gewandt, während sich das Blut langsam um ihn herum verteilte. Es vergingen circa 5-10 Minuten, bis die Notärzte und die Polizei eintraf. Zwei Rettungswagen. Ein Streifenwagen. Der Fahrer des Lastwagens hatte nur ein par Schrammen. Damian sah... schrecklich aus. Immerhin hatte er direkten Körperkontakt mit dem Lastwagen gehabt. Die Sanitäter sprangen aus den Rettungswägen, die Polizei sperrte die Straße, sorgte dafür das niemand durchkam. Dann hielten sie teilweise Jacken hoch um den Blick auf den verletzten, jungen Mann zu verhindern. Der Sani schlug sanft gegen Damians Wange, schloss das Monitoring an, begann seine Jacke und sein Shirt aufzuschneiden, legte seinen Oberkörper frei. Seine Kollegin begann den offenen Beinbruch zu schienen, ein anderer setzte Damian die Atemmaske auf. Sie spritzten ihm Adrenalin, forderten im Krankenhaus Blutkonserven an und kündigten die Ankunft mit dem Schwerverletzten an.
Aleyna erst als die Unfallstelle gezeigt wurde und dort Damian's Motorrad lag, wurde ich stutzig. Mein Herz setzte für einen Moment aus, bevor es extrem heftig zu schlagen begann. "Oh mein Gott" hauchte ich und fuhr sofort zum Unfallort. Ich drängte mich durch die Polizisten, schlug um mich, als sie versuchten mich zurück zu halten. "Damian!" schrie ich und Tränen liefen über meine Wangen, wie ein nicht zu stoppender Strom. "Oh Damian" schluchzte ich als ich neben ihm kniete. "Bitte sagen sie mir dass er noch lebt" ich sah den Arzt flehend an. "Bitte!" brüllte ich und man hörte ganz deutlich den Schmerz in meiner Stimme.
Der Arzt kontrollierte den Puls von Damian und dann begannen die Wiederbelebungsversuche. Sie versuchten ihn zu retten, aber der Herzschlag kam nicht zurück. Der Sanitäter zog Aleyna weg von Damian und sah sie an. ,,Es tut mir leid. Ich habe alles versucht, er ist tot", erklärte er und versuchte das Mädchen von der Leiche wegzuschieben. Damians Körper wurde blasser und kühlte aus. Sie trugen den Todeszeitpunkt ein.
Damian Nach 2 Wochen Koma wachte Damian auf. Es war nicht so als hätte da noch jemand Hoffnung gehabt, aber er wachte einfach auf. Dam war alleine und er brauchte beinahe eine halbe Stunde bis er sich wieder daran erinnern konnte wer er war und wo er hingehörte. Damian wurde beatmet. ,,Aleyna?", krächzte er schwer verständlich mit dem Atemschlauch im Mund. Er sah sich um und schloss erschöpft die Augen wieder. Genau... sie hatten sich gestritten.
Aleyna die letzten zwei Wochen waren sehr stressig gewesen. Sie hatte ihren Abschluss geschafft, war alleine zur Abschlussfeier gegangen und hatte sich einen kleinen Nebenjob gesucht, nach der Arbeit hatte sie immer bei Damian vorbei gesehen. Sie saß oft bis in die späten Nachtstunden bei ihm und wie so oft fieberte sie gerade dem Ende ihrer Schicht zu, nur um zu ihm zu kommen und seine Hand zu spüren. Sie wollte die Maschienen nicht ausschalten. Das brachte sie nicht übers Herz. Sie weinte sich jede Nacht in den Schlaf bei dem Gedanken an Yael, bis sie gestern eine Nachricht des Doktors bekam. Es ist ein sehr seltenes Phänomen dass Zwillinge mit einem Abstand von sogar mehreren Monaten auf die Welt kommen können, doch auf sie traf es zu. Es war ihr jetzt noch wichtiger dass Damian aufwachte um mit ihm besprechen zu können was sie jetzt tun sollten.
Damian Er kam mehr und mehr zu sich, fühlte sich furchtbar. Er konnte sich kaum bewegen, denn sein ganzer Körper fühlte sich an wie Gummi. Damian sah sich um. Aleyna war nicht da. Kraftlos setzte er sich auf und wurde langsam wach, nahm den dicken Schlauch aus seinem Mund und sah sich irritiert um, als er nicht verstand wo er war. Krankenhaus. Ah ja... der Unfall. Sein Tod. Warum war er hier?
Aleyna um Punkt 4 durfte sie gehen und sie war auch genau dann weg. Sie arbeitete als Kellnerin in einem kleinen Café, rief ihrer Kollegin noch schnell ein 'Ciao' zu und eilte dann zu Damian. Sie wurde kurz vor seinem Zimmer noch von einem Arzt aufgehalten der sie dazu überreden wollte die Maschienen abzuschalten, aber das Gerede ging in ein Ohr rein und beim anderen wieder heraus. Sie hatte kein Interesse an solchen Gesprächen. Sie eilte dann weiter zu Damian's Zimmer, öffnete es, ohne zu klopfen. Als sie ihn auf dem Bett sitzen sah, musste sie sich extrem gut fest halten um nicht umzukippen und sah ihn wie das 8. Weltwunder an. "Oh mein Gott" keuchte sie und begann zu weinen.
Damian Plötzlich kam Aleyna ins Zimmer. Er drehte den Kopf und sah ihr in die Augen, griff nach der Atemmaske und zog sie von seinem Gesicht. Er war nicht tot. Aber er musste schrecklich aussehen. ,,Wo ist mein Motorrad?", fragte er drängend und sah sie erschöpft an, vollkommen fertig mit den Nerven. Sie hatten sich nicht grundlos gestritten und Damian konnte immernoch sagen, dass er sich richtig entschieden hatte. Er hatte Yael geliebt aber er könnte niemals Vater sein! Dam konnte ein Kind nicht lieben, er hatte doch schon Probleme damit, Aleyna zu lieben. Das hatte lange gedauert und jetzt war er endlich dieses Kind los. ,,Aleyna...", flüsterte er und sah ihr in die Augen, schloss müde dann seine wieder.
Aleyna ich stürzte zu ihm, legte vorsichtig meine Arme um seinen Körper und drückte ihn ganz ganz sachte. "Oh Dam" wisperte ich und legte meine Lippen auf seine, meine Tränen liefen zwischen unsere Lippen. "Endlich bist du wieder bei mir. Ich liebe dich und es tut mir so, so Leid was ich im Streit zu dir gesagt habe" ich tastete sein Gesicht ab, als müsste ich sicher gehen ob er real war.
Damian Sie kam zu ihm und küsste ihn. Er schloss die Augen und schmeckte ihre salzigen Tränen auf seiner Lippe. Sie tastete ihn ab und konnte wohl kaum glauben, dass er lebte. ,,Mhm, mir gehts gut", murmelte er und entzog sich ihren tastenden Händen. Damian strich ihr die Tränen beiseite, nahm ihr Gesicht in seine Hände und küsst sie sanft.
Aleyna ich sah ihn durch Tränenverschleierte Augen an und schluchzte leise, drängte mich in seine Arme. Ich spürte seine Wärme an mir, sog seinen Geruch ein und war einfach unendlich froh ihn wieder bei mir zu haben. Wirklich lebendig.
Damian ,,Tut mir leid. Der ganze Streit war dumm", gab Damian zu und zog sie dann zu sich aufs Bett. So dumm war es eigentlich gar nicht, aber Damian wollte nicht streiten. Die Sache mit Yael hatte ihn mitgenommen und er war verdammt müde von all dem stress mit Aleyna und dem Baby dass... sein Sohn war. Das Baby, für das er keine Gefühle entwickeln konnte.
RpgFever
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29.03.2017 19:29
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